Nachgedacht und nachgehalten – das habe ich ganz aktiv die letzten Monate. Auch Weihnachten stand u. a. unter diesem frommen Wunsche und ebenso möchte ich auch weiterhin im Jahr 2019 mich bewusster mit dem Thema „Nachhaltigkeit“ auseinandersetzen. Für mich ist diese Thematik verbunden mit einer Art Reise; einer Reise, auf der ich schon in einige Krisensituationen gekommen bin (vor allem im Bereich Kosmetika), aber auf der ich ebenfalls viele neue Erfahrungen gemacht habe und in neue „Welten" vorgedrungen bin. Ein paar Ausschnitte von diesem Weg möchte ich heute mit euch in einem kleinen „Nachhaltigkeitsupdate“ teilen. (Diese Informationen werden euch natürlich vollkommen verpackungsfrei dargeboten, sie enthalten keine Spuren von Mikroplastik, dafür aber von meiner eigenen Meinung und, ob sie für euch nachhaltig sind, das müsst ihr selbst entscheiden!)
Beginnen wir bei dem Thema Kosmetik – ein Lebensbereich, der mir wahrlich am Herzen liegt und der meine Neugierde besonders geweckt hat, denn was gibt es Schöneres als in der Drogerie nach neuen Produkten zu stöbern? – Für mich jedenfalls Weniges, sodass ich voller Mut und Tatendrang einen Teil meiner dekorativen Kosmetik, die aufgebraucht war, direkt durch Naturkosmetik ersetzt habe bzw. ersetzen wollte. Jaaaa, was soll ich sagen?! In diesem Zusammenhang erfolgte wohl offiziell meine erste Krisensituation und die auch noch direkt morgens im Bad; also dann, wenn man eh unter Zeitdruck steht und eigentlich noch keine Dramatik ertragen kann. Kurz bevor es zur Uni gehen sollte, trug ich also meinen neuen Concealer von Lavera auf und musste feststellen, dass dieser so trocken und krümelig war, dass er sich quasi wie etwas lehmiger Sand unter meine Augen legte. Das einzig Positive in dieser sehr nervenaufreibenden Situation und an den Eigenschaften des Concealers war, dass das Produkt und seine Konsistenz in gewisser Weise einen Zen-Garten ersetzte und ich meine ganze Enttäuschung und meine Wut direkt auf meinen Augenringen weghaken konnte. Naja, dachte ich mir, kann ja nicht alles immer ein Glücksgriff sein, vielleicht ist dein neuer Alverde-Eyeliner der Burner: Aber statt, dass ich Feuer und Flamme für das neue Produkt war, war der Eyeliner quasi Tropfen und Wasser auf meinem Lid. Er verlief mir sofort über das halbe Gesicht und ich wirkte wie einer dieser unglückliche Pierrots aus Frankreich – mit dem kleinen Unterschied, dass ich in fünf Minuten los zur Uni und nicht auf die Zirkusbühne musste. Mein Experiment „dekorative Naturkosmetik“ ist damit zwar nicht abgehakt, aber etwas nach hinten verschoben worden, denn es bringt auch nichts, wenn man die Produkte unaufgebraucht in den Müll wirft, weil sie nicht funktionieren. Hier an dieser Stelle möchte ich mir vorerst einfach nur das Ziel des „Aufbrauchens“ und des „Minimalismus“ setzen und besonders meinen Konsum diesbezüglich im Auge behalten. (Generell im Test befindet sich aus dem großen Bereich Naturkosmetik eine Nachtcreme und ein Conditioner von Alverde, eine Tagescreme von Yves Rocher, eine Stückseife von Alterra und eine vegane Zahnpasta von Happy Brush. Achtung vorläufiger Spoiler: All diese Produkte sind bisher noch keine Vollkatastrophe, ich bleibe in diesem Bereich also optimistisch!)
Was bei mir natürlich auch nicht fehlen durfte, war es, Klamotten das erste Mal in meinem Leben secondhand zu kaufen. Und das Beste daran: Eigentlich musste ich sie gar nicht kaufen! Meine beste Freundin (ihr Blog ist unten verlinkt) und ich haben nämlich eine Kleidertauschparty besucht. Das Prinzip einer solchen Veranstaltung ist super simpel: Du bringst Kleidung, die du nicht mehr haben möchtest mit, im Gegenzug kannst du dir ungefähr die gleiche Anzahl an Mitgebrachtem auch wieder als „Tauschware“ mit nach Hause nehmen. (Man merkt hier, dass „Minimalismus“ eine kleinere Rolle spielt!) Ehrlich gesagt, begegneten wir zunächst dem Konzept eines Kleidertausches ein bisschen skeptisch, wir erwarteten irgendwelche Winter-Schluss-Verkauf-Szenarien wie man sie aus amerikanischen Filmen kennt: Frauen, die sich um Kleidungsstücke prügeln, an einem Kleid zurren und zerren bis es zerreißt oder der Konkurrentin an den Haaren ziehen, um sie von den süßen Boots fernzuhalten, die doch um einiges besser an einem selber aussehen würden. Aber nein, ganz im Gegenteil, es ging super gesittet zu; es gab neben einer riesen Auswahl an (mal mehr und auch mal weniger qualitativen) Kleidungsstücken sogar Häppchen und nette Gespräche obendrauf. Auch die Ausbeute war zufriedenstellend! Von mir also ein Däumchen hoch: nachhaltig und umsonst, was will frau mehr?!
Der dritte Einblick in mein nachhaltigeres Leben, den ich euch geben möchte, ist ein Blick in mein „Mindset“. Keine Angst, ich nehme euch nicht in die verstörenden Ecken meines Gehirns mit, sondern in die, die in den letzten Monaten häufig „Stopp“ gerufen haben. „Stopp, brauchst du das wirklich?“, „Stopp, findet man das nicht vielleicht auch gebraucht?“ oder „Stopp, gibt es da nicht auch noch eine andere Lösung?“. Diese ganzen Momente, in denen ich mal Inne und damit nachgehalten habe, welche Konsumentscheidungen ich treffe, haben mir gezeigt, dass Nachhaltigkeit immer auch mit einer gewissen Entschleunigung zusammen geht. Nachhaltig zu leben bedeutet, bewusst zu leben. Besinnlichkeit ist also nicht etwas, dass nur in die Weihnachtszeit zu verschieben ist. Eine solche Haltung ist auch im ganz normalen Alltag nicht fehl am Platze, d.h. sich immer mal wieder auf sich selbst und seine eigenen Bedürfnisse zu besinnen, ist notwenig, wenn man nachhaltiger leben möchte. Natürlich, auch ich habe gemerkt, dass das Einkaufen u.a. länger dauert; trotz Einkaufszettel (der nun immer dabei ist) sind es vor allen Dingen neue Wege, die man innerhalb der Supermarkt- oder Discounterreagale beschreiten muss, und die Suche nach einer verpackungsfreieren oder biologischen Alternative, die ein bisschen mehr Zeit kosten.
Aber grundsätzlich ist das nichts Schlechtes, es sorgt auch nur dafür, dass wir bewusster konsumieren und nicht einfach nur alles in den Einkaufswagen werfen und zu Kasse rennen. Das schont übrigens nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel! Genau diese Mischung aus Bewusstsein für sich und aber auch für seine Kaufentscheidungen ist für mich der erste und bedeutendste Schritt im Zusammenhang mit einer nachhaltigeren Lebensweise. Ansonsten muss ich ehrlich gestehen, dass ich momentan das Thema einfach noch unheimlich spannend finde, ich bin wirklich neugierig auf die ganzen Alternativen und süchtig nach diesem guten Gefühl, das man doch verspürt, wenn man eine nachhaltigere Entscheidung getroffen hat. Besonders schön finde ich es auch, dass mein Umfeld total positiv reagiert hat; man hat mir doch glatt einen nachhaltigen Adventskalender aus 24 kleinen Jutesäckchen gebastelt und meine Geschenke dieses Jahr waren größtenteils unverpackt (auch wenn meine Oma da eine kleine Krise bekommen hat – aber eine weihnachtliche Decke über dem Geschenk für den Überraschungseffekt hat’s dann auch getan!). All diese Menschen gehen mit mir – stückweise– auf diese Reise und wenn ihr Lust habt, eine dieser Personen kennenzulernen und auch von ihrem Weg zu einem nachhaltigeren Leben etwas zu erfahren, dann schaut doch bei der lieben Freya von phantasiekonfetti vorbei (https://phantasiekonfetti.wordpress.com)
Und, wenn ihr immer Up-To-Date bleiben wollt, was meine Erfahrungen mit dem Thema angehen, dann schaut doch regelmäßig auf meinem Blog vorbei – alle weiteren "Updates" findet ihr jetzt unter dem neuen Hashtag #dernachhaltigkeitnach!
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