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AutorenbildJacqueline

Herbstblues und Podcasts

Aktualisiert: 4. Nov. 2018

Dieses Jahr kam der Herbst mit dem geklauten Charme eines Spätsommertages. Nur morgens erinnerte er uns bereits mit einer erfrischenden Kühle daran, dass das Ende des Jahres herannaht. Mittags jedoch schwelgte er die letzten Wochen wiederum in Tagträumen der Sommermonate und die goldenen Strahlen der Sonne blitzten munter durch die bunten Blätter. Nur abends, als es dann immer früher dunkel wurde, wechselte der Herbst sein metaphorisches Sommerkleidchen gegen eine gesteppte Daunenjacke.

Mittlerweile sieht es aber ganz danach aus, dass die dritte Jahreszeit uns nun doch ihr „wahres“ Gesicht zeigen wird. Die Temperaturen sinken stetig und die Dunkelheit beginnt immer früher an der Sonne zu nagen und morgens immer widerwilliger zu weichen. Dadurch schwindet die letzte Euphorie des Sommers. Der energetische Tatendrang, der einen noch vor zwei Monaten stetig nach draußen zog, und auch diese gewisse sonnige Unbeschwertheit, mit der es sich irgendwie leichter lebte, werden vom Nieselregen weggewaschen.

Doch bevor wir jetzt alle dem Herbstblues verfallen, sollten wir den Herbst eher als Jahreszeit ansehen, in der wir uns mal einen Moment für uns selbst nehmen. Es könnte keinen besseren Zeitpunkt für ein solches Vorhaben geben, als eben genau jetzt! Ausflüge ins Freibad, Grillpartys bis spät in die Nacht und die obligatorischen Treffen in der Eisdiele sind nun Staub des vergangenen Sommers, unsere Freizeit muss nun anders gestaltet werden.

Und bevor wir jetzt einfach Netflix anschalten, eine Tüte Chips hervorkramen und uns unter die Decke verziehen, sollten wir uns wirklich einmal fragen, ob es nicht Dinge gibt, die uns glücklicher machen würden. Nicht, dass ein entspannter Fernsehabend nicht auch Wellness für die Seele sein kann und seine Lieblingsserie zu schauen, nicht auch eine Form ist, sich etwas Gutes zu tun, aber es gibt noch so viel mehr, was man im Herbst machen kann.

Ich zum Beispiel war letztes Wochenende einfach mal spazieren. Ja, das klingt im ersten Moment für viele wahrscheinlich nach Rentnerehepaar mit kleinem, kläffenden Terrier, das in Allwetterjacken gekleidet die Straße entlangschreitet, um die Zeit bis zum Mittagessen rumzukriegen. Aber ich kann euch nur sagen, es war total schön! Für mich gings auf diesem Spaziergang in den Aachener Wald und irgendwie so auch raus aus dem Alltag- weg vom Stress und der ganzen Arbeit auf meinem Schreibtisch. Einfach mal durchatmen, die frische Luft genießen, die Sonnenstrahlen einfangen und bis ins Herz lassen. Solche Spaziergänge sorgen übrigens auch dafür, dass wir uns nicht so schnell erkälten, denn auch der Körper muss sich an die sinkenden Temperaturen erst gewöhnen und das tut er natürlich am besten, wenn er diese auch mal zu spüren bekommt.

Aber nicht nur rauszugehen und die Natur zu genießen, ist etwas, das beim Abschalten und Energietanken hilft. Gerade, wenn es dann mal nicht so gutes Wetter oder es abends schon wieder so schnell dunkel ist, kann das eine Legitimation sein, sich z.B. mal wieder Zeit für ein gutes Buch zu nehmen. Also der perfekte Moment ist da, um sich den dicksten Schinken aus dem Regal zu nehmen (bei mir ist es gerade Herr der Ringe) und sich in eine andere Welt zu lesen.

Gerade vorm Einschlafen ist das eine super Ablenkung von einem anstrengenden Tag und im Gegensatz zu vielen digitalen Medien sorgt es auch dafür, dass wir besser schlafen können. Gerade zu wenig Schlaf kann nämlich mit ein Grund für den Herbstblues sein.

Etwas, das ich aber auch noch mit dem Herbst verbinde und auch damit, mir etwas Zeit für mich zu nehmen, ist ein Moment des Innehaltens. Ein Moment, in dem ich mir darüber bewusstwerde, was ich einerseits bereits erreicht habe, andererseits aber auch noch erreichen will. Ich nehme mir also ein Blatt Papier und einen Stift zur Hand (und vielleicht auch noch eine Tasse meines Lieblingstees- derzeit übrigens Kerzenzauber von Westcliff) und schreibe auf, was ich alles in den letzten Jahren bereits erreicht habe.

-Wenn ihr das nachmachen wollt, ist es ganz wichtig, dass ihr -wenn die Liste fertig ist- stolz auf euch sein dürft!-

Im zweiten Schritt notiere ich mir dann, was ich noch gerne erreichen will und was mir generell wichtig ist -auch in der Zukunft. Das sind Pläne für dieses Jahr, aber auch Wünsche und Träume für eine etwas fernere Zukunft. Dann kommen ein weiterer wichtiger Schritt und eine noch wichtigere Feststellung: die beiden Listen werden nebeneinandergelegt und man sieht, dass man einen beachtlichen Teil des Weges zu all dem, was auf der zweiten Liste steht, schon gegangen ist. Gleichzeitig liegt aber auch noch so viel Neues und Interessantes vor einem, worauf man sich freuen kann. In diesem Zusammenhang mag ich euch auch noch zwei Podcast-Empfehlungen geben. Diese knüpfen u.a. an die Themen Zukunftsplanung und Selbstreflexion an, inspirieren auch mich immer wieder und sorgen dafür, dass ich motiviert und tatendurstig nach Vorne schaue:

Erwachsenwerden von Diana zur Löwen

Einfach mal die Beine und die Seele baumeln lassen :)

und Was wenn? von einfachInka. (Beide auf Spotify verfügbar und übrigens auch eine gute Alternative, wenn man nicht gerne liest, aber trotzdem gut schlafen möchte!)

Ansonsten genießt einfach nur den Herbst: kostet die raren Sonnenstrahlen aus, spaziert durch die bunten Wälder, lasst euch von einem guten Buch die dunklen Abende retten und seid euch selbst einmal die wichtigste Person- dann hat nämlich der Herbstblues keine Chance!

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