Heute möchte ich eine Liebeserklärung machen: Eine Liebeserklärung an den Herbst!
Ich sage „Adieu, Sommer“ und heiße die schönste Zeit im Jahr aus tiefstem Herzen willkommen. Ich weiß, diese Wahrnehmung wird umstritten sein, gibt es doch viel zu viele geschmacksverirrte Sommer-Fans da draußen, die gerne bei über 30 Grad mit schweißtriefenden Shirts und sonnenverbrannten Gesichtern kurz vor der Dehydration an der Eisdiele stehen oder sich im Park sonnen. Sie nennen das dann „Lebensqualität“, ich kürze für meine Einschätzung des Sommers jenen Begriff einfach auf „Qual“ runter. Aber vielleicht kann ich die ein oder andere Seele von euch Sommer-LiebhaberInnen ja noch retten und euch endlich die Augen öffnen für die einzigartige Schönheit des Herbstes. Daher kommen jetzt drei gute, nein drei hervorragende Gründe, warum man diese dritte Jahreszeit einfach lieben muss:
1. DAS WETTER
Ich liebe im Herbst sowohl die Regen- wie auch die sonnigen Tage, lösen sie doch in mir zwei verschiedene, aber trotzdem gleichwertige Formen von Glücksgefühlen aus. Wenn der Regen an die Scheibe prasselt, draußen ein kleiner Sturm wütet, ist dies doch einfach der perfekte Augenblick, sich in sein Bett zu kuscheln, eine heiße Schokolade zu kochen und in Fantasy-Welten abzutauchen – entweder in Buch- oder auch in Film- und Serienform. Und das Beste daran ist: Man muss sich – im Gegensatz zum Sommer – nicht rechtfertigen, warum man den ganzen Tag zuhause sitzt. #introvertgoals
Im Gegensatz dazu sind die sonnigen Tage im Herbst ein reines Lichtschauspiel voller Lebensfreude: Zumeist beginnen sie mit zaghaftem, blassen Sonnenschein am Morgen, welcher über die nächsten Stunden bis hin zum Nachmittag zu einem vor Kraft und Wärme nur so strotzendem Goldschauer erstarkt. Am besten nutzt man diese Stunden am Wochenende für einen kleinen Bummel durch die Stadt zum Lieblingscafé. Dort kann man dann vielleicht noch den letzten Platz in der güldenen Herbstsonne ergattern, um einen großen Schluck heißen Chai-Tee zu trinken und seine seelischen Batterien aufzuladen. So macht mir Sonne genießen einfach mehr Spaß – ganz ohne Sonnenstichgefahr und Schweißausbrüche!
2. DAS ESSEN
Ein weiterer Grund, warum der Herbst von allen Jahreszeiten unübertroffen bleibt, ist einfach die Tatsache, dass Herbstzeit Eintopfzeit ist. Ich liebe herzhafte, vollwertige Gerichte, die mit Liebe zubereitet sind und deren aromatischer Duft die ganze Wohnung und das Herz erfüllt. Für mich sind demnach Eintöpfe und cremige Suppen ein Gefühl von Geborgenheit und Zuhause, zudem sind sie zumeist ohne viel Aufwand gemacht und und schmecken am nächsten Tag oftmals noch besser.(Gebt euch das, ihr fancy Sommersalate!)
Aber natürlich darf im kulinarischen Zusammenhang mit dem Herbst auch ein weiterer Star nicht fehlen: Ladies und Gentlemen - Der Kürbis! Ein klassischer Allrounder, der für mich einfach nach Herbst schmeckt und der in den nächsten Monaten in jeder möglichen Form auf den Tisch kommen wird: Egal ob als Suppe, Auflauf, Quiche oder in einer Pastasauce – Kürbis macht mich im Herbst einfach glücklich. Schon die orange Farbe von einem kleinen Hokkaido erhellt einen stürmischen Herbsttag so dermaßen, dass das Fehlen der Sonne kaum auffällt.
3. DIE OUTFITS
Strumpfhosen, Boots, Pullis und mein Herz schlägt höher. Die herbstlichen Temperaturen läuten das #sweaterweather ein und es wird wieder gesellschaftstauglich, die Gemütlichkeit des Bettes in Form eines Oversizehoodies mit auf die Arbeit zu nehmen. Zudem stellt sich mir auch im Herbst viel weniger oft die Frage, ob ich mich in einem Outfit wohlfühle oder nicht. Das ist einfach die Jahreszeit, in der ich die Bereiche meines Körpers, die mir Unsicherheiten bereiten, mit ein bisschen Stoff umschmeicheln kann, aber sie dadurch nicht vollständig verstecken muss. Auf dem Punkt gebracht heißt das: Mit Stumpfhosen kann ich Bein zeigen, ohne Zellulite und weniger straffe Hautpartien zu offenbaren. #livingwithlipödem
Sollte es nun noch Menschen geben, die immer noch nicht überzeugt davon sind, dass der Herbst es verdient, die Lieblingsjahreszeit der Weltbevölkerung zu werden, dann weiß ich auch nicht mehr weiter. Mögt ihr keinen Kürbis? Tragt ihr nicht gerne gemütliche Pullis? Liebt ihr nicht auch manchmal ein Wochenende mit Kuschelwetter? Habt ihr überhaupt Gefühle oder seid ihr unemotionale Roboter?
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