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AutorenbildJacqueline

#nähkästchen: Das erste grauen Haar in der Suppe

Manch einer mag das Thema heute an den Haaren herbeigezogen finden. Mir hingegen liegt die Thematik aber auf der Seele – und das ist haargenau der Grund, warum ich heute darüber schreibe. Die aufmerksamen Lesenden werden es wahrscheinlich schon erahnt haben, heute geht es um den „Hornfaden“, der gewöhnlich aus der menschlichen Kopfhaut sprießt. Und es geht nicht um Haare allgemein, sondern um ganz bestimmte Haare – nämlich meine ersten grauen Haare, die mir das Leben in letzter Zeit beschert hat.


Ich danke an dieser Stelle dem Stress und dem Alter, welche mir diese haarsträubende Erfahrung zu Teil werden lassen. Obwohl ich nicht um die Frage herumkomme, ob vielleicht Stress der einzige Grund ist, warum Menschen graue Haare bekommen. Die daraus resultierende Hypothese ist demnach: Unser Haupthaar ergraut primär nicht aufgrund unseres Alters. Denn mal ganz ehrlich, gibt es eine erwachsene Person, die niemals Stress gehabt hat? Ich denke, die Antwort ist „Nein“. Immerhin ist Stress auch immer die erste Ursache, welche Ärzte und Ärztinnen als erste bei jeglichem Leiden vermuten, mit dem man ihre Praxen aufsucht. Und was soll ich auf solch eine Frage antworten? Natürlich habe ich Stress, denn ich bin nun mal mittlerweile erwachsen.



D. h. meine Mutti ruft nicht mehr für mich überall an, ich muss Rechnungen bezahlen für Dinge, die im elterlichen Haushalt irgendwie inklusive waren und außerdem muss ich jetzt Bus fahren, statt ein Mama- bzw. Papataxi zu haben, wenn ich irgendwo hin will. Wenn das nicht der Inbegriff von Erwachsen-Sein und damit von Stress ist, weiß ich auch nicht.


Aber zurück zum Thema Haare: Ich habe in den letzten Monaten schockiert entdecken müssen, dass insbesondere in meiner vordersten Haarlinie vollkommen farbentleerte Hornfäden das Licht der Welt erblickt haben. Und diese Hornfäden sind nicht silbrig schimmernd grau, sodass ich mich wie das weibliche Pendant zum Silberrücken oder eine einsame, geheimnisvolle Wölfin fühlen könnte. Nein, sie sind WEISS – sogar weißer als weiß. Sie sind Alpina-Weiß. Sie sind so weiß wie ein Kaninchen, welches von einem schlechten Hobby-Zauberer aus seinem Zylinder mit doppeltem Boden gezogen wird. Und genauso zerzaust sehen sie auch aus.

Aber gut, so ist das jetzt und ich muss damit leben. Ich werde mich doch jetzt nicht mit meinen weißen Haaren in die Haare kriegen wegen ihrer Haarfarbe. Das wäre ja Haarspalterei und dann hätte ich die Menge an weißen Hornfäden nur verdoppelt. Außerdem haben ja viele meiner Haarsträhnen noch das jugendliche Mausbraun bzw. Straßenköterblond, was ich seit Kindesbeinen auf meinem Kopf rumtrage. Trotzdem war ich, als ich die o. g. Entdeckung getätigt habe, doch kurz davor, mir die Haare zu raufen. Immerhin bin ich doch noch in meinen Zwanzigern und werde nicht gerne daran erinnert, dass das nächstes Jahr vorbei sein wird.


Aber mittlerweile habe ich mich abgefunden mit der Tatsache, dass auch an mir dieser Kelch nicht vorübergeht und auch ich mich dieser haarigen Angelegenheit stellen muss. Also mache ich das Beste draus und habe für Juli jetzt einen Frisörtermin ausgemacht, bei dem es darum gehen wird, meine weißen Kaninchen-Haare in ein stimmiges Gesamtkonzept zu bringen. Seid demnach gespannt – Updates gibt’s bei mir auf Instagram.

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