Wie ich in meiner letzten #meckerecke euch bereits mitgeteilt habe, schlägt mir der Herbst momentan ziemlich auf mein zartes Gemüt, auch wenn hier in Aachen das Wetter in den vergangenen Wochen noch recht gnädig war. Wir hatten hier einige sonnige Tage, an denen sich das Licht im bunten Laub der Bäume verfing und man könnte meinen, der Herbst habe mir seine versöhnliche Seite zeigen wollen. Aber leider hat dies nichts daran geändert, dass insbesondere die frühe Dunkelheit und auch die sinkenden Temperaturen sich wie ein kleiner Elefant auf meine Brust gesetzt haben - was mir vor allem morgens einiges an Kraft abverlangte, aufzustehen. Meine Motivation ist einfach im Keller und trifft sich dort zusammen mit meiner Laune regelmäßig auf ein ausgedehntes Kaffeekränzchen. Schön für die beiden, schlecht für mich. Vor allem, weil mir Frau Sybille Cordula Schmitz-Schulze allen Umständen zum Trotz in den Ohren liegt, was ich noch alles zu tun, zu erledigen und zu organisieren habe. Ich lieb’s!
Aber nun gut, sie hat ja irgendwie recht! Ich kann nicht jeden Tag im Bett verbringen – ich sage extra „jeden“ Tag, denn am Wochenende merke ich, dass genau das mir guttut. Einfach mal entspannen, nichts tun und selbst, wenn ein wunderschöner Herbsttag draußen lockt, „Nein“ zu sagen und die Vorhänge zuzuziehen. Klingt jetzt vielleicht auch erstmal nach einer falschen Entscheidung, aber ich habe das Gefühl, dass ich mein Leben momentan ein bisschen entschleunigen muss, um es gleichzeitig zu energetisieren. Deshalb habe ich mir jetzt für den Herbst auch ein paar Dinge vorgenommen, die ich in meinen Alltag integrieren möchte oder bereits in den letzten Wochen integriert habe, um den kleinen Elefanten von der Brust zu schubsen (diese Metapher klingt eigentlich gerade viel zu niedlich, um es wirklich zu tun – aber ihr wisst, was ich meine). Sowie ebenfalls die gute Frau Schmitz-Schulze wenigstens einigermaßen zufrieden zu stellen und gleichzeitig auf mich und meine Bedürfnisse zu achten. Hört sich erstmal nach einem stressigen Multitasking an, sollte aber im Endeffekt eigentlich recht einfach und intuitiv sein.
Und weil ich glaube (und vielleicht auch irgendwie hoffe), dass ich nicht die einzige gerade mit einem Motivations- und Stimmungstief bin, habe ich gedacht, ich teile meine Ideen für einen entschleunigten, energetisierenden Herbst heute mal mit euch. Ganz nach dem Motto: Nichts muss, alles kann! Möglicherweise ist ja auch etwas Hilfreiches für euch dabei, das euren Alltag etwas besser macht.
1. Intuitiver Morgen
Ich weiß nicht, wie es bei euch ist, aber der Wecker war bereits in meiner Schulzeit ein wahrer Erzfeind für mich. Weder Sauron, noch Lord Voldemort oder der Teufel höchstpersönlich können diesem kleinen, aber höchst penetrantem Ding das Wasser reichen. Deshalb habe ich es weitestgehend aus meinem Schlafzimmer verbannt. Ich weiß, das kann nicht jeder und selbst ich muss in der ein oder anderen Situation darauf zurückgreifen, aber grundsätzlich schlafe ich bereits seit Spätsommer ohne Wecker. Am Anfang hatte ich Angst, dass ich von nun an jeden Morgen bis in die Puppen schlafen und damit den halben Vormittag verpassen würde – aber so war es nicht, mittlerweile wache ich ganz intuitiv gegen acht Uhr auf und das ganz ohne ohrenzerfetzendes und Start-in-den-Tag-vermiesendes Weckergeklingel. Für mich persönlich war das ein kleiner Game-Changer, denn ich bin ausgeschlafener und habe eher das Gefühl, dass mein Körper sich selbst nehmen kann, was er braucht. Ebenfalls überrascht hat mich in diesem Kontext, dass die Uhrzeit, zu der ich schlafen gehe, kaum eine Rolle spielt – egal ob ich mich um 22 oder erst gegen 24Uhr in mein Bett kuschele, ich wache eigentlich immer zur selben Zeit auf. Also, probiert’s mal aus, wenn ihr könnt!
2. Wiedermal Yoga
Ihr erinnert euch sicher an die vielen Male, an denen ich bereits hier auf meinem Blog für Yoga eine Lanze gebrochen habe. Die letzte Erwähnung ist aber auch schon wieder ein Weilchen her und das liegt daran, dass ich diese Bewegungspraxis für einige Monate ruhen gelassen habe. Ich habe mich in dieser Zeit einfach nicht nach Yoga gefühlt und diesbezüglich auf meinen Körper und Geist gehört – ganz ohne schlechtes Gewissen. Nun aber kam mir vor anderthalb Wochen die Idee, Yoga wieder in meinen Alltag zu integrieren – vor allem, weil ich wieder stark unter arbeits- und auch Endometriose-bedingten Schmerzen im unteren Rücken litt. Deshalb mache ich seit anderthalb Wochen (fast) jeden Abend wieder eine kleine Yogaeinheit und das kurz bevor ich schlafen gehe. Dabei lasse ich noch meine Lichterketten leuchten, zünde Kerzen an, schalte meinen Aroma-Diffusor sowie sanfte Musik an und verbringe die letzte zehn bis zwanzig Minuten meines wachen Tages mit Dehn- und Entspannungsübungen … was soll ich sagen? Balsam für Körper und Seele und ein Tagesabschluss, auf den man sich morgens schon freut.
3. Gesündere Ernährung
Ein Ziel, was ich mir jetzt für die nächste Woche vornehme, ist wieder eine gesündere Ernährung zu etablieren. In letzter Zeit habe ich das wirklich schleifen gelassen; ich esse sehr unregelmäßig und vor allem auch sehr unausgewogen. Dies hängt u. a. auch mit meinem niedrigen Motivationslevel zusammen, welches mir es schwer macht, mich neben der Arbeit noch zum Kochen oder auch zum Einkaufengehen aufzuraffen. Dennoch löst sich ein Problem leider nicht direkt auf, wenn man es erkannt bzw. seine Ursache herausgefunden hat. Deshalb will ich auch hier wieder aktiver und verantwortungsvoller werden. Der Plan ist es also, ab nächster Woche wieder mehr Gemüse und Obst einzukaufen und Gerichte frisch zuzubereiten. Vielleicht lade ich dann auch das ein oder andere kulinarische Ergebnis in meiner Insta-Story hoch und füge es zu meinem Story-Highlight „Vegan Cooking“ hinzu – einfach auch für mich als Ansporn!
4. Balance finden
Einerseits bin ich total dafür, nach einer anstrengenden Woche auch mal einen Tag im Bett zu verbringen. Andererseits habe ich mir jetzt vorgenommen den anderen Wochenendtag mit etwas Aktiverem zu füllen, sodass eine gewisse Balance entsteht zwischen Entspannung und Erlebnis. Manchmal habe ich nämlich das Gefühl, dass mir nur Ausruhen am ganzen Wochenende ebenfalls sehr auf die Laune und das Energielevel schlagen kann. Deshalb versuche ich nun, auch mein Wochenende bewusster zu gestalten: Einen Tag raus aus dem Federbett, einen Tag rein in meine privat-persönliche Kissenburg! Mal gucken, ob es mir gelingt, dies in die Tat umzusetzen – aber immerhin, wenn ihr diesen Blogartikel lest, bin ich gerade in Trier und übe mich an o. g. Wochenend-Balance!
5. Kein Zwang - Kein Druck
Zu guter Letzt möchte in Zukunft bzw. bereits ab heute, ab diesem Tag, an dem ich eben jenen Blogartikel schreibe, mich von dem Druck lösen, den ich mir selber immer wieder mache, wenn meine Energie und meine Stimmung Hand in Hand in trauter Zweisamkeit die Kellertreppen hinunterhüpfen. Ich merke selbst, dass ich wieder aktiver daran arbeiten sollte, mehr Verständnis mit mir zu haben und eben auch irgendwie zu akzeptieren, dass gerade alles ist, wie es ist. D. h. nicht, den Kopf in den Sand zu stecken – obwohl dort unten erhascht man vielleicht auch mal wieder einen Blick auf die verschollene, gute Laune – sondern mit konstruktivem Verständnis der eigenen Person zu begegnen. Und das bedeutet wiederum, sich selber ein bisschen zu pushen, aber auch eigene Grenzen zu respektieren und einzuhalten. Es gibt Tage, an denen geht mehr und an anderen geht gar nichts – das ist einfach so und lässt sich nicht ändern. Da hilft einfach nur Abwarten, Tee trinken und in dem nächsten Morgen eine neue Chance sehen!
Tjaa, das war’s dann jetzt auch endlich für heute. Ich weiß, der Blogbeitrag ist etwas länger geworden, aber irgendwie hatte ich ein Mitteilungsbedürfnis im Hinblick auf meine Mood sowie meine Pläne und Visionen für die nächste Zukunft. Vielleicht brauchte ich das auch, um mir selbst einen kleinen Tritt in den Poppes zu geben, manche Veränderungen jetzt endlich anzugehen. Und möglicherweise ist dabei ja auch ein bisschen Inspiration für euch bei rumgekommen, falls ihr ein ähnliches Problem habt!
Comments