Wir alle haben Ängste, negative Gefühle und Selbstzweifel. Uns passieren Dinge, die uns aus der Bahn werfen, uns Tränen in die Augen zwingen und uns erschüttern. Hilflosigkeit, Unsicherheit, schlimme Befürchtungen begleiten jeden von uns zwischenzeitlich durch den Alltag und lassen uns in manchen Momenten verzweifeln.
All diese Gefühle haben eine Berechtigung in unserem Leben, sie gehören dazu – zu dem, was wir Leben nennen. Aber sie belasten uns und geben uns manchmal auch ein Gefühl von Verzweiflung. Auch ich habe solche Momente, über die ich bereits den ein oder anderen Blogartikel verfasst habe, um sie einerseits mit euch zu teilen und andererseits aufzuzeigen, dass auch negative Gefühle einen Platz am Licht der Welt verdient haben. Trotzdem sollten sie nicht dauerhaft unser Leben bestimmen, uns nicht die Kraft für den Tag rauben und unseren Horizont verdunkeln. Deshalb habe ich beschlossen, heute einige Tipps niederzuschreiben, mit denen ich langanhaltenden Sorgen, Zweifeln und Ängsten die Stirn biete und einen Kartoffeltag in einen guten Tag zu verwandeln versuche. Ich sage hier extra „versuche“, denn nicht immer klappt es und das ist wiederum auch okay.
MEDITATION
Lange Zeit habe ich dem Thema Meditation eher skeptisch gegenübergestanden. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie eine Besinnung auf sich selbst das innere Chaos nicht noch schlimmer macht. Dennoch war ich irgendwann an dem Punkt angelangt, an dem tatsächlich ein gewisser Leidensdruck von innerer Anspannung und Gedankenwirrwarr mich zu der Entscheidung geführt haben, es doch einmal zu versuchen. Und siehe da, ich habe tatsächlich – vor allem eine körperliche – Entspannung nach 15 Minuten geführter Meditation verspürt. Dabei hat mir sehr geholfen, dass die Meditation angeleitet war, also, dass jemand mit mir gesprochen und mir sozusagen offiziell erlaubt hat, meine Sorgen und Ängste loszulassen und mich nicht 24/7 mit ihnen beschäftigen zu müssen, um sie zu lösen. Für manche Situationen – ob sie nun mental oder physisch sind – gibt es auch manchmal keine andere Lösung außer, nicht weiter über sie nachzudenken und abzuwarten.
Das bringt mich auch direkt zum nächsten Punkt
NICHTS IST FÜR IMMER
Ein Satz, der uns in manchen Situationen vielleicht eher Angst macht, als sie uns zu nehmen und dennoch kann er sehr hilfreich sein. Denn ebenso wie alles in der Natur sind auch all unsere negativen Gefühle nicht für immer. Ich beobachte das sehr stark an mir, wenn mich etwas über mehrere Tage seelisch belastet. Irgendwann sagt mein Körper: „Halt! Stopp! Ich kann nicht mehr!“. Ein vollkommen normaler Schutzreflex, der bei mir einsetzt, wenn ich mich zu lange im Kartoffelmodus befinde, in dem mir alles außerhalb der Decke düster und hoffnungslos erscheint. Dieser Moment ist vor allem dadurch gekennzeichnet, dass meine aufgewühlten Gefühle plötzlich abflachen und ich eine gewisse Ruhe verspüre, die sich in den nächsten Tagen dann wieder verstärkt. Manchmal, wenn all meine weiteren Maßnahmen, um mich besser zu fühlen, nicht fruchten, ist der Gedanke an jenen Moment der einzige, der mich aufrecht hält und eine gewisse, innere Zuversicht in mir bestärkt, dass auch wieder bessere Tage kommen.
YOGA/ SPORT
Tatsächlich hilft mir bei kleineren Sorgen und Ängsten, die einem so im Alltag begegnen, auch oftmals eine Yogaeinheit. Am besten eine, auf die ich mich konzentrieren muss, die nicht zu ruhig ist und mein Gehirn ein bisschen fordert. Gleichgewichtsübungen und relativ schnelle Yogaflows lenken mich dann aktiv von negativen Gedanken ab, genauso lösen sich Stressverspannungen in Schulter-, Brust- und Nackenbereich. Außerdem ist ja auch bewiesen, dass Sport eine ähnliche Wirkung wie Antidepressiva haben kann, also habe ich für diesen Tipp und seine Wirksamkeit auch noch wissenschaftliche Unterstützung. Natürlich könnt ihr dementsprechend jeden Sport machen, der euch Spaß macht. Ich habe von Leuten gehört, die vor allem beim Joggen den Kopf frei kriegen - ich hingegen kriege beim Joggen nur nach 500m keine Luft mehr. Demnach entscheide ich mich für Yoga und nicht für den Weg, durch einen Sauerstoffmangel im Gehirn meine Sorgen kurzzeitig zu vergessen. Ist für mich – glaub‘ ich auch – gesünder.
Wenn ich jetzt so auf meinen Text schaue, fällt mir auf, dass er schon ganz schön lang geworden ist. Deshalb werde ich meine weiteren Tipps gegen Kartoffeltage in einen zweiten Beitrag packen. Trotzdem ist mir noch eines wichtig zu sagen: Wenn eure inneren Sorgendämonen über einen längeren Zeitraum auf eurer Schulter hocken, jegliches Licht schlucken und ihr euch vollkommen hilf- und wehrlos gegen sie fühlt – sucht euch professionelle Unterstützung bei einer Psychologin oder einem Psychologen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, das hilft und ist nichts, wofür ihr euch schämen müsst, sondern etwas worauf ihr stolz sein könnt.
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