Still steht die Welt, der Wind pfeift matt, es regt sich kein Ast, es regt sich kein Blatt. Und doch merkt jeder, ein Sturm zieht auf, es tönt in den Wolken: „Versteck‘ dich oder lauf!“. Die toten Tage steh’n vor der Tür, die toten Tage, was heißt, SIE sind hier.
Die „toten Tage“, auch „Rauhnächte“ genannt, sind eine alte Tradition des keltischen Glaubens. Zwischen dem 25. Dezember und dem 6. Januar zog diesem Volksglauben nach die wilde Jagd durch die Lande und die Grenzen zwischen den Welten der Toten, Lebenden und Dämonen verschwammen, sodass ein Überwechseln der Energien möglich war.
Diese Vorstellung basiert auf der Auslegung des Mondkalenders, nach welchem ein Jahr nicht 365, sondern bloß 354 Tage hat (12 Mondzyklen a 29,6 Tage). Die 11 Tage und 12 Nächte Differenz galten daher als Tage außerhalb der Zeit, als s. g. „tote Tage“, die weder zum alten noch zum neuen Jahr gehörten. Alle Regeln der physischen Welt waren in dieser Zeit auf den Kopf gestellt, sodass sich vielerlei Mythen und Legenden in dieser Zeitspanne ansiedelten. So glaubte man in der Eifel, dass in den Rauhnächten alle Menschen, die einen Pakt mit dem Teufel eingegangen waren, sich in Werwölfe verwandeln und eine Bedrohung für Mensch und Tier darstellen würden. Des weiteren wurde sich erzählt, dass an den toten Tagen um Punkt Mitternacht die Tiere für eine Stunde die Sprache der Menschen sprächen; belausche man sie, so würde man im neuen Jahr sterben. In der Bretagne, in Schottland und in Wales pflegte man in der Vergangenheit ebenfalls den Brauch, dass junge unverheiratete Frauen um 12 Uhr nachts sich an einem Kreuzweg oder sonstigen magischen Ort einfanden, um dort einen Blick auf das erscheinende Bild ihres Zukünftigen zu erhaschen. Sprachen sie die Geistererscheinung an oder schauten ihr nach, starben auch diese noch in derselben Nacht.
Die Spannungen zwischen Leben und Tod; die fehlenden Grenzen zwischen Jenseits und Diesseits waren eng mit den Rauhnächten verknüpft und bestimmten in diesem Tagen das Leben der Menschen. Es war eine Zeit der Stille und der Innensicht. Jegliche Arbeit, die über das Nötigste hinausging, ruhte, was sich implizit darin widerspiegelt, dass vielerorts das Waschen von Wäsche verboten war. Insbesondere weiße Leinentücher sollten nicht draußen zum Trocknen aufgehängt werden, da diese nämlich die dämonischen Reiter der wilden Jagd anlockten. Wären sie einmal im Haus, so flüsterten sich die Menschen zu, trüge man den Besitzer oder die Besitzerin der weißen Leinentücher unter einem ebenso weißen Leichentuch ein paar Tage später aus dem Haus.
Neben den schaurigschönen Legenden und Erzählungen bergen die Rauhnächte auch für die heutige Zeit noch eine gewisse Bedeutung. Lässt man sich drauf ein, bieten sie die Möglichkeit, die zeitlosen Tage für eine Rückschau aufs alte Jahr und einen Blick in die Zukunft zu nutzen. Macht man sich bewusst, dass diese Tage eine Art temporäres Vakuum darstellen, erhält man die Chance, das alte Jahr zu reflektieren und das neue zu planen – und das alles ohne Druck, ohne Eile, ohne Stress. Ein kleiner Vorschlag, wie ihr die 11 Tage bzw. 12 Nächte gestalten könnt, gebe ich euch gerne mit an die Hand. Probiert es gerne aus!
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25. Dezember: It’s all about the base
Fokus: Neue Ziele schaffen und alte Lasten loslassen.
Reflexionsfragen: Welche Samen möchte ich fürs neue Jahr säen? Was möchte ich loslassen, um befreit ins neue Jahr zu starten?
26. Dezember: Get in touch with your Higher Self
Fokus: Inneren Frieden kreieren.
Reflexionsfragen: Was brauche ich, um inneren Frieden zu finden? Was hilft mir, mich an mein inneres Licht zu erinnern?
Inspiration: https://www.youtube.com/watch?v=ZzblMsY_iZY (Podcastfolge) https://www.youtube.com/watch?v=otlVfSlnMOI (Meditation)
27. Dezember: Open your heart
Fokus: Energie tanken und Lebensfreude finden.
Reflexionsfragen: Was sind meine Herzenswünsche? Was erfüllt mein Herz mit Freude?
Inspiration: https://www.youtube.com/watch?v=4CBKYS9ywBQ&t=1063s (Yogaflow)
28. Dezember: Transformation, baby!
Fokus: Energieräuber finden und eliminieren.
Reflexionsfragen: Was raubt mir Energie im Alltag? Wie kann ich negative Gedanken in Positive umwandeln?
Inspiration: https://www.youtube.com/watch?v=HEi77vxMHY0 (Meditation)
29. Dezember: Love (yourself)
Fokus: Liebe im Leben finden.
Reflexionsfragen: Bin ich selbst mein bester Freund/ meine beste Freundin? Welche Menschen im meinem Umfeld tun mir gut?
Inspiration: Sage den Menschen, die dir wichtig sind, genau das und bedanke dich bei ihnen für das, was sie dir dieses Jahr gegeben haben. https://www.youtube.com/watch?v=eHGEmo2NGkc&t=140s (Yogaflow)
30. Dezember: Get into your shadows
Fokus: Gefühle wahrnehmen und zulassen.
Reflexionsfragen: Was habe ich dieses Jahr Gutes und Schlechtes erlebt? Was belastet mich momentan?
Inspiration: Mach‘ dir deine liebste Playlist an, tanze, weine, lache und lasse allen deinen Emotionen freie Bahn.
31. Dezember: Getting ready
Fokus: Aufs neue Jahr einlassen.
Reflexionsfragen: Was wünsche ich mir fürs neue Jahr? Worauf freue mich 2022?
Inspiration: Nimm‘ dir Orakelkarten zur Hand und lege sie dir und deinen Herzensmenschen fürs neue Jahr. Natürlich kannst du auch ganz traditionell Wachs gießen.
01. Januar: Starting new
Fokus: Kraft tanken und teilen.
Reflexionsfragen: In welchen Lebensbereichen kann ich mir noch mehr selbst vertrauen? Wie kann ich mich selbst verwirklichen?
Inspiration: Teile deine Träume und Ziele mit anderen, bestärkt euch gegenseitig und verschick‘ kleine Glückwünsche fürs neue Jahr.
02. Januar: Getting in shape
Fokus: Mit der inneren Stimme verbinden und eigenen Bedürfnissen nachgehen.
Reflexionsfragen: Was brauche ich, um mich gesund zu fühlen? Wie kann ich mehr Balance in meinem Leben finden?
Inspiration: Tu‘ dir etwas Gutes. Nimm‘ ein Bad, mach‘ eine Runde Yoga, iss dein Lieblingsessen.
03. Januar: Get connected
Fokus: Achtsamkeit finden und leben.
Reflexionsfragen: Wie kann ich meine Energien und Gedanken positiv für mich nutzen? Welche Situationen sollen sich verbessern/ verändern?
Inspiration: https://www.youtube.com/watch?v=1vVwY60_pyk (Yogaflow)
04. Januar: Let it go!
Fokus: Alles loslassen, was nicht dienlich ist.
Reflexionsfragen: Was ist endgültig vorbei und möchte losgelassen werden? Welche Dinge möchte ich verändern – in meinem Leben/ auf der Welt?
Inspiration: https://www.youtube.com/watch?v=HcaBY0rSBbA (Yogaflow) Schreib‘ alle Dinge, die dich belasten, auf kleine Zettel und verbrenne sie.
05. Januar: It’s a miracle!
Fokus: Befreiter Neustart.
Reflexionsfragen: Was belastet mich noch? Woran möchte ich in Zukunft noch arbeiten?
Inspiration: https://www.youtube.com/watch?v=6cbjsSvppt4 (Meditation) Und damit verabschiede ich mich auch ganz offiziell für dieses Jahr von euch. Wir lesen frisch und erholt nächstes Jahr wieder voneinander. Frohe Weihnachten und einen guten Start ins Jahr 2022 wünscht euch eure Jacqui!
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