Diese Woche hatte ich doch tatsächlich mal wieder das Problem, dass ich keinen blassen Schimmer hatte, was ich an diesem Sonntag mit euch auf meinem Blog teilen sollte. Mein Kopf war leer. So leer, dass meine vorigen Worte in diesem Moment noch in meinem Schädel rum-echoten, als mir die Idee aus dem wortwörtlichen Nichts kam. Warum nicht mal genau darüber sprechen, über gähnende Leere innerhalb eines so wichtigen Körperteils – denn im Gegensatz zur Lunge, in der gesunderweise nur heiße (bzw. körperwarme) Luft zirkulieren darf, sollte das hinter unseren Augen eigentlich nicht so sein.
Und doch passiert es einem hin und wieder, dass der Odem aus unserem prominentesten Atmungsorgan manchmal den richtigen Ausgang verpasst und statt aus dem Mund in die Freiheit, mitten in unseren Kopf gerät. Wem auch immer sei Dank, ist dies jedoch kein Dauerzustand, jedenfalls nicht bei allen von uns. Ansonsten wäre Koh Samui, wo vor Kurzem Bachelor in Paradise gedreht worden ist, mittlerweile wohl überfüllt, genauso wie der Big Brother Container und auch das Dschungel Camp.
Überdies würden wir uns alle knapp bekleidet in Bikinis zeigen, einen schmierigen Typen mit gesponsortem Zahnpasta-Lächeln anschmachten oder eine Fake-Blondine mit einem Baby-Girl-Tattoo mithilfe von Schnittblumen erobern wollen. Außerdem ließen wir uns wohl alle Känguruhoden schmecken, während wir stetig darauf achten müssten, unsere gemachten Brüste nicht mit Beuteltiersperma zu beflecken.
Des Weiteren würden wir wohl auch dazu neigen, unsere Verdauungsbeschwerden lautstark mit anderen zu teilen und öffentlich nach Kippen und Kaffee zur Beseitigung dieses Problems lechzen. Und das alles nur deshalb, damit das, was sich sonst durch unseren Mund bahnbricht, endlich mal aus der richtigen Körperöffnung austreten darf.
Aber das Schlimmste an all dem ist etwas anderes; etwas, das hier noch nicht mal annähernd Erwähnung gefunden hat. Es ist somit nicht die Tatsache, dass gehirnfressende Zombies verhungern würden, oder noch schlimmer, dass wir alle verhungern würden, weil man von Kaffee und Kippen nicht satt wird. Es ist auch nicht der Umstand, dass eine vollkommen verblödete Gesellschaft Koh Samui nicht mal im Traum erreichen würde, weil niemand in der Lage wäre ein Flugzeug zu fliegen, geschweige denn zu starten. Nein, es ist vielmehr der Sachverhalt, dass niemand uns dabei zusehen würde.
Unser Tun und Handeln hätte dann nun gar keinen Mehrwehrt mehr. Es wäre nicht mehr belustigend, amüsant, zum Fremdschämen, zum Tränen lachen oder zum Bedauern. Es wäre dann nur noch so wie es ist, einfach hirnlos und keiner würde es feststellen. Niemand würde über dies hinaus jemand anderem unterstellen, dass er das alles nur für den Fame mache, denn den Fame oder wie ich es nenne „die peinliche Berühmtheit, um auf Instagram Werbung für Abnehmshakes zu machen (die wahrscheinlich vor allem die Gehirnmasse angreifen)“ würde es nicht geben ohne Zuschauer.
Und deshalb möchte ich mich heute outen, ich oute mich als Fan und damit Retterin des Trash-TVs und aller gehirnarmen Seelen, die hiermit ihr täglich Weißbrot verdienen, das gehaltvoller ist als der behaarte Hohlraum auf ihrem Hals. Es ist doch viel zu schade, das ganze Potenzial an Amüsement und Geschmacklosigkeit einfach zu vergeuden. Deshalb schaue ich mir gerne erwachsene Menschen bei primitiven Balzversuchen, ekelerregenden Dschungelprüfungen oder beim Lagercollar auf kamera-überwachten Areal an. Ich genieße es, Personen „kennenzulernen“, ohne sie wirklich kennenlernen zu müssen, die bei Schamgefühl an ihre letzte Chlamydieninfektion denken und Gehirnmasse für überschüssiges Fett halten, das abgesaugt oder mithilfe oben genannter Abnehmshakes ausgespült werden muss.
Und da sind wir auch schon wieder beim Thema vom Anfang, bei leeren Köpfen, die nun mit vollen Bikinioberteilen ergänzt worden sind. Bei dem unbedeutenden Nichts, das insbesondere die Kandidatinnen in den Datingshows als „Kleidung" bezeichnen und bei der Tatsache, dass ich trotz der zeitweiligen Leere in meinem Kopf die Leere des digitalen Blattes füllen konnte.
Zugegebenermaßen ist das heutige Thema wohl nicht so gehaltvoll wie sonst, aber ich hoffe, es erfüllt den gleichen Zweck wie Trah-TV: Es hat euch unterhalten!
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