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#knowingme: Freundebucheintrag mal anders (Teil 2)

Manchmal frage ich mich, ob es nicht besser ist, zu wissen, was eine Person nicht mag, als was sie mag. Und wenn ich dann weiter darüber nachdenken, kommt die Frage auf, ob die Dinge, die wir meiden oder verabscheuen, nicht mehr über unseren Charakter aussagen, als das, was wir toll finden. Außerdem fällt es mir persönlich auch viel einfacher, Sachen aufzuzählen, die ich nicht will, nicht mag, nicht möchte, als positive Alternativen, die ich bejahe, zu nennen. Z. B. kann ich immer sagen, worauf ich keinen Hunger habe, aber zu erörtern, was ich gerne essen möchte, ist dann wie ein Sodoku zu lösen, in dem erst drei Zahlen stehen. So viel zu mir, kommen wir zum eigentlichen Thema dieses Blogbeitrags, der – wie ich gerade feststelle – auch etwas mit mir zu tun hat, nämlich dem zweiten Teil von Freundebucheintrag mal anders.


Mein Nicht-Lieblingsessen:

Ich glaube, jeder, der mich auch nur flüchtig kennt, weiß die Antwort bereits und ich meine, dass auch schonmal in einem Blogbeitrag erwähnt zu haben, aber hier noch mal für die Vollständigkeit: Bitte esst in meinem Umkreis (ca. 5km) keine Bananen. Ich hasse Bananen. Ich mag nur die in Pyjamas aus dem Vorabendprogramm meiner Kindheit. Dicht gefolgt von Bananen auf meiner Das-Mag-ich-gar-nicht-Hitliste ist übrigens jedes Kichererbsenprodukt, denn Kichererbsen schmecken für mich wie Erde. Als ich meinen ersten Falafel gegessen haben, habe ich gedacht: Ach, so muss das sein, wenn du lebendig begraben wirst und dir der erste Erdklumpen in den nach Hilfe schreienden Mund fällt. Muss ich mehr dazu sagen? Ich glaube nicht!


Meine Nicht-Lieblingsfarbe:

Ich habe als mittlerweile 26-jähriger Mensch lange nicht mehr darüber nachgedacht, was überhaupt aktuell meine Lieblings- und schon gar nicht, was meine Nicht-Lieblingsfarbe ist. Dennoch fällt mir jetzt spontan ein ganz spezieller Gelbton ein, der mal vor – lass mich nicht lügen – acht bis zehn Jahren, also in meiner Teeangerzeit, modern war und einfach mal die Hälfte des ganzen Sortimentes bei einer ziemlich bekannten Fast-Fashion-Kette ausgemacht hat. Das war ein Gelbton, dem man nicht mit wohlklingenden Beschreibungen wie Sonnengelb, Safrangelb oder Senfgelb hätte beikommen können ohne, jegliche andere Gelbnuancen ihre farbliche Integrität zu entziehen. Ich nannte ihn damals immer liebevoll: Babykotze-Gelb! Obwohl ich damit jetzt wohl auch Babys und ihrem Auswurf Unrecht tue, dessen Farbe wahrscheinlich noch tragbarer ist, als dieser Gelbton mit einem leicht grün-bräunlichen Unterton.


Mein Nicht-Lieblingsfilm:

Es gibt viele, viele Filme, die ich nicht mag. Aber der letzte, der mir als wirklich schlecht in Erinnerung geblieben ist und den viele Menschen sehr hypen, ist Kill Bill. Sorry Uma, sorry Quentin – aber nein, einfach nein. Ich habe wirklich versucht, mich durchzuquälen, wie ich mich eigentlich durch alle Tarantino-Filme durchgequält habe, aber Kill Bill konnte ich noch niemals zu Ende gucken. Der Film war einfach anstrengend und nicht auf die gute Art anstrengend, dass man zur Selbstreflektion angeregt wird oder miträtselt, was hinter den Geschehnissen steckt. Nein, es war einfach nur anstrengend, Uma Thurman in ihrem nicht Babykotze- gelben Jogginganzug bei ihrem sinnfreien Rachefeldzug zuzusehen. #dontkillbillkillme


Meine Nicht-Lieblingsmusik:

Nachdem ich jetzt die eingefleischten Tarantino-Fans gegen mich aufgebracht habe, ist jetzt auch alles egal: Deshalb stehe ich dazu, dass wenn Bohemian-Rhapsody von Queen gespielt wird, ich jede Karaoke-Bar, jeden Musikschuppen, jedes sonstige Etablissement verlasse. Also, wenn ihr mich persönlich mal irgendwo rausschmeißen und es mir nicht persönlich sagen wollt, dann lasst einfach dieses Lied laufen, mein Fluchtinstinkt ist nach der ersten Note aktiviert! Aber, um das alles doch ein bisschen zu relativieren, gebe ich zu, dass dieses sonstig von allen Seiten bejubelte musikalische Meisterwerk sicherlich den Namen „Kunst“ verdient. Aber es ist halt keine Kunst, die meinem Geschmack entspricht – und über Kunst lässt sich bekanntermaßen ja nicht streiten!

So, bevor ich jetzt noch mehr Leserinnen und Leser verlieren sollte, weil sie tief enttäuscht von meinem Geschmack Humus, Filme und Musik betreffend sind, belasse ich es jetzt bei diesen letzten Einträgen in mein Anti-Buch. Darüber hinaus wünsche ich euch allen ebenfalls keinen schönen Sonntag, sondern einen fantastischen und einen guten Start in die neue Woche.

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