Das zauberhafte Wetter Anfang dieser Woche hat mich tatsächlich dazu inspiriert, noch einmal mit einem neuen #knowingme in die kühlen, steinernen Hallen und Klassenräume meiner Lieblingsschule mit Sicherheitsproblem zurückzukehren: Nach Hogwarts, wo missgelaunte Wassermenschen im See leben, ein peitschender Weidenarm dich mit voller Wucht treffen kann oder einfach mal seit Jahrhunderten eine Kammer mit einem lebenden Basilisken unentdeckt bleibt, den dann ein 12-jähriger schmächtiger Junge erlegen muss. In diese Welt tauche ich heute noch einmal auf andere Weise ein, als ich das schon getan habe – nämlich auf den Seiten der sieben Bücher, die uns sieben Jahre lang den blitznarbigen Knilch namens Harry Potter begleiten ließen.
1. Fakt: Lieblingscharakter
Obwohl gerade in meiner Schulzeit wohl die meisten eine gewisse Ähnlichkeit zu Hermine Granger festgestellt haben mögen, ist es ein anderer Charakter, der mich – insbesondere als mittlerweile Erwachsene - fasziniert. Es ist niemand mit buschigem braunem Haar, wie auch ich es lange hatte, weil die damalige Naturkosmetik noch vollständig bei Locken versagte. Es ist niemand, der eine gewisse naseweiße Altklugheit besitzt, die ich bis heute manchmal an den Tag lege. Nein, es ist eine Person, die ich gerne zur Freundin hätte. Es ist die Person, die solch weise Worte sagte wie „Anders sein ist keine schlechte Sache. Es bedeutet, dass du mutig genug bist, du selbst zu sein“ und das mit nur 15 Jahren. Ich habe für diese Einsicht sicher noch ein paar Jährchen mehr gebraucht als die gute Luna Lovegood und deshalb wäre ich gespannt darauf, was sie mir selbst heute noch über das Leben beibringen könnte.
2. Fakt: Lieblingsbuch
Vielleicht bin ich da sehr Mainstream oder alle anderen haben gemerkt, dass ich das dritte Buch am meisten liebe und sich dementsprechend nach mir gerichtet. Aber ja, mein literarischer Lieblingsteil aus der Reihe ist „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“, denn Remus Lupin sowie Sirius Black sind tolle Charaktere – vor allem im Gegensatz zu Tante Marge, obwohl ihr aufgeblasener Auftritt eine gewisse Ikonik nicht entbehren kann. Dennoch sind es die beiden Marauders, welche eine gewisse, leider nur angedeutete Vielschichtigkeit besitzen, die dafür sorgt, dass ich das Buch verschlinge, immer wieder auf der Suche nach einem kleinen Fitzelchen mehr an Information, welches das Mosaik von Remus' und Sirius' Geschichte vervollständigt.
Gerade deshalb hätte ich übrigens auch wirklich Lust auf eine Serie über die „Marauders“, in der nicht nur ihre Streiche und das ach so tolle Leben in Hogwarts im Mittelpunkt stehen, sondern in der ebenfalls die Abgründe der vier so unterschiedlichen Persönlichkeiten erforscht werden und uns mitfühlen lässt, wie es z. B. ist, ein Werwolf oder das schwarze Schaf der Familie zu sein.
3. Fakt: Lieblingsort im Universum
Ähnlich wie bei meinem #knowingme in der Mittelerde-Edition habe ich auch hier sehr lange überlegt, an welchen Ort ich nicht nur auf dem fliegenden Papier der Buchseiten, sondern auch mal gerne in Persona reisen würde. Tatsächlich fällt meine Wahl hier nicht auf Hogwarts selbst, sondern auf die Winkelgasse. Begründet ist diese Entscheidung auf zwei Aspekten: Erstens ist es wohl mein Alter, welches meine Weltsicht ein bisschen verändert haben wird, denn als Kind wäre wohl das Schulschloss mein erster Impuls gewesen. Und ja, Hogwarts ist sicher für eine große Altersgruppe sehenswert, aber genau da liegt die Krux: Die Schule unter der Leitung von Albus Dumbledore wird zur Sehenswürdigkeit und entbehrt ab einem gewissen Alter einfach die emotionale Verbindung in Bezug auf Schule bzw. Internat. Zweitens denke ich, dass die Winkelgasse einfach noch viele Aspekte der Zaubererwelt widerspiegelt, die ich noch nicht so genau aus den Büchern kenne und es daher dort noch mehr Geheimnisse zu entdecken gibt. Und außerdem, wer möchte nicht einmal zu Weaslys Zauberhaften Zauberscherzen?
4. Fakt: Mein größter Aufreger
Meckerecken-Alarm! Ja, auch ich hadere mit den Zeitreisen im Harry Potter- Universum und ja, auch ich sehe den Widerspruch in der wiederkehrenden Behauptung, Hogwarts sei der sicherste Ort der Welt. Aber am meisten – und das tut mir auch in meiner kleinen, grünen Seele physisch weh – stört mich das zementierte Feindbild „Slytherin“. Auch wenn J. K. Rowling immer wieder betont, dass Slytherins nicht von Geburt an Todesser sind und schon als Baby das Dunkle Mal tragen, kommt das in den Büchern nicht rüber. Hier werden im siebten Teil selbst von Prof. McGonagall in der großen Schlacht von Hogwarts einfach alle Slytherins ohne Ausnahme in die Kerker gesperrt. Das finde ich – und da spreche ich jetzt einfach mal für mein Haus – ungerecht und diskriminierend. Immerhin, auch wenn Lucius Malfoy und ich Zauberstab-Siblings sind, hätte ich auch einen Zauberstab-Familienstreit in Kauf genommen, um für das Gute zu kämpfen bzw. nicht für die Seite mit diesem nasenlosen, egozentrischen Zauberer mit dem Schlangenfetisch und dem Kindheitstrauma. Obwohl letzteres hat auch Harry!
Und damit soll’s das jetzt erstmal gewesen sein – also mit dem Wissen über mich im Harry-Potter-Kontext. Deshalb sage ich „Alohomora“ und schließe dieses Thema fürs Erste.
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