#poe-me: Au revoir Oche!
- Jacqueline
- 25. Aug. 2019
- 3 Min. Lesezeit
Abschied nehmen – von einer Stadt, einer Heimat auf Zeit, einem Lebensabschnitt. Au revoir Oche!
Abschied nehmen von einer gastlichen Stätte, an der man geliebt und gelebt hat, gelacht und geweint, die man verflucht und doch tief in sein Herz geschlossen hat.
Abschied nehmen von einem Ort, den man bei strömendem Regen und im strahlenden Sonnenschein kennengelernt hat, im dunstigen Nebelgewand und bei klarster Luft nach einem hitzigen Sommergewitter.
Abschied nehmen von dir, Aachen!
Ich kenne hier jede Ecke und doch entdeckte ich immer wieder etwas Neues. Jeder Tag war wie der Vorige, aber irgendwie ganz anders. Die Zeit schien stillzustehen und doch sind fünf Jahre vergangen - fünf Jahre, in denen die Welt außerhalb sich verändert hat, die Welt innerhalb meiner Selbst sich verändert hat, nur du bist gleichgeblieben, meine Heimat auf Zeit, du karolingische Perle, du Regenloch im Sommerloch.
Aachen - du warst die Kulisse für etliche Geschichten aus meinem Leben: Tragödien, Komödien, die großen Dramen und die vielen Glücksmomente. In deinen Mauern verliebte ich mich, in deine Mauern verliebte ich mich. Ich schloss Freundschaften und mein Fahrrad ab, ich lernte mich kennen, ich lernte dich kennen und so viele Menschen, die ebenfalls durch deine Straßen gingen. Ich habe hier geweint, ich habe Tränen gelacht. Ich habe das Leben eingeatmet, ich habe das Leben weggeatmet und nur Kohlenstoffdioxid ausgeatmet. Ich habe hier gelebt.

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